Wie entwickeln Kinder ihre Sexualität?

- und wie gehen wir Erwachsenen damit um?
Nach einem Input von Anke Erath, Dozentin beim Institut für Sexualpädagogik; Köln, (www.isp-sexualpaedagogik.org)

 Was ist kindliche Sexualität?

Sexualität kann begriffen werden als allgemeine Lebensenergie, die sich aus vielfältigen Quellen bedient, aus vielfältigen Quellen gespeist wird, ganz unterschiedliche Ausdrucksformen kennt und in verschiedenster Hinsicht sinnvoll ist‘ (Sielert 2005)

Menschen sind sexuelle Wesen von Geburt an. Sexualität ist sozial geformt, geprägt und veränderbar.

Die Sexualität wird weitgehend von Geburt bis zum 6. Lebensjahr geprägt, in der Pubertät nimmt sie dann Gestalt an.  Sexualität ist sinnvoll, kann der Lust, der Identität, der Fruchtbarkeit dienen und Beziehungen stiften.

Unser Sexualleben wird geprägt:

  • durch eigene Bedürfnisse (werden Hunger, Durst, Nähe befriedigt?)
  • durch eigene Beziehungen (fühle ich mich von Anfang an geliebt, kann ich mich auf andere verlassen, kann ich was riskieren?)
  • durch das gefühlte Geschlecht (werde ich in diesem angenommen, bestätigt, gestärkt?)
  • durch das Empfinden des Körpers (mag ich ihn? Habe ich gelernt, mit ihm behutsam umzugehen?)

Kindliche Sexualität ist spontan, sinnlich, neugierig spielerisch, sucht nach Geborgenheit, bedeutet Kuscheln, Körpererleben mit allen Sinnen, dazu gehören auch selbstbezogenes Spielen, Erkundungs- und Rollenspiele.

Kinder empfinden vieles, das sie tun, nicht als sexuell, sie haben keine sexuellen Bilder, die entwickeln sich erst mit der Zeit, die kindliche Sexualität ist nicht auf einen sexuellen Höhepunkt aus.

Es gibt kein richtig oder falsch!