Was tun, wenn die kindliche Selbststimulation stört?

Es tut dem Kind gut, es schadet niemandem!‘

Anhaltende und häufige Selbststimulation bei Mädchen führt oft zur Überforderung von Familien und Erzieherinnen.

Ich habe erlebt, dass Eltern vom Kindergarten schriftliche Abmahnungen bekamen, das Mädchen psychologisch untersuchen zu lassen, weil seine Aktivitäten dem Team und den anderen Kindern nicht weiter zuzumuten seien.

Nach Aussagen von Frau Anke Erath, Diplom- und Sexualpädagogin des Instituts für Sexualpädagogik in Köln gehört die Beratung von Eltern und Erzieherinnen aus pädagogischen Einrichtungen zum Thema kindliche Selbstbefriedigung zur täglichen Arbeit.

Zu Beachten ist, das die Kita für Kinder ein gefühlter privater Bereich ist. Sobald die Kinder zur Schule gehen, hört die Selbststimulation im öffentlichen Raum oft schlagartig auf.

Mögliches Vorgehen:

Kontakt mit den Eltern: Ursachenforschung:

Wann fing das an?  (Was ist damals passiert? Tod eines Familienangehörigen? Trennung der Eltern? Umzug? Wechsel in eine andere Kita? etc.)

Was für ein Gefühl vermittelt das Kind bei der Selbststimulation? (Lust, Stress; Schmerz, letzteres kann auch mal Hinweis auf Gewalterfahrung sein)).

Tagebuch führen über 2 Wochen zu Hause und in der Einrichtung:

Wann passiert es überwiegend? (Einschlafhilfe? In Stresssituationen? Wenn es sehr ruhig ist? Wenn es sehr laut und unruhig ist (Stimulation dann als Möglichkeit, sich wegzubeamen).

Beobachtungen von Eltern und Kita zusammenfügen.

Gespräch und Vereinbarungen mit dem Kind:

  • Botschaft: Was Du tust, ist völlig normal, es muss Dir aber damit guttun.
  • Mach das aber nur mit Dir, nicht vor anderen.
  • Wenn Du auf die Toilette gehst, willst Du ja auch allein sein.

Die Kinder müssen lernen, dass das etwas Privates ist und sie das nicht im Morgenkreis oder am Kaffeetisch machen sollten, weil ‚Erwachsene das einfach oft nicht verstehen!‘