Psychosexuelle Entwicklung von Geburt bis 3. Lebensjahr

Nach Input von Anke Erath, Institut für Sexualpädagogik, Köln (www.isp-sexualpaedagogik.org)

‚Mein Körper ist das Haus, in dem ich mein ganzes Leben verbringe‘ (Philipps 2004).

Die ersten 3 Jahre sind für die Sexualitätsentwicklung grundlegend. Was nicht gewährt und erfahren wird, verkümmert.

Pränatale Einflüsse
Bereits im Mutterleib kann im Ultraschall Eigenstimulation bei weiblichen und männlichen Föten, bei diesen auch mit Erektion, beobachtet werden.

Erstes Lebensjahr
Im Vordergrund geht es um die Entwicklung eines positiven Körper- und Selbstgefühls, um das Vertrauen in Beziehungen und erste Körpererfahrungen.

(Kinder sollten gut und achtsam z.B. beim Wickeln berührt werden, die Sprache ist wichtig, die Geschlechtsteile sollten richtig und selbstverständlich benannt werden wie Mund, Nase, Bauch etc.)

Zweites Lebensjahr
Erste Fragen zu Geschlechtsunterschieden kommen auf, der eigene Körper wird entdeckt und auch gerne gezeigt. Das weibliche Geschlecht bleibt dabei meistens das unbekanntere.

Kinder sind neugierig, stolz auf das eigene Geschlecht. Das Berühren von Geschlechtsteilen anderer Kinder und eventuell auch von Erwachsenen ist der Neugierde geschuldet.

Die Sexualität der Kinder ist ichbezogen, sie können sich nicht beherrschen, Kuscheln z.B. tun sie, weil es ihnen gefällt, nicht weil sie damit Liebe zeigen wollen.

Drittes Lebensjahr
Die Sauberkeitserziehung setzt ein, es kommt zur Verfestigung der Geschlechterrolle, der sexuellen Identität, woran die gesamte Gesellschaft mitbestimmt. (Kleidung, Spielsachen?)

Achtung:
Auch in der heutigen Zeit ist die Prägung von Jungen und Mädchen unterschiedlich: rosarot und himmelblau! Jungen entdecken die Welt, tun was für sich- Mädchen machen sich schön und warten ab, sind für andere da.