Die Aufgabe der kleinen Labien ist es, den Scheideneingang zu schützen und die Vagina von der Außenwelt abzuschirmen.
Achtung vor falschen Schönheitsidealen! Achtung vor Intimchirurgie
Jede Vulva ist einzigartig!!
Die Ausprägung der kleinen Schamlippen und der Klitorisvorhaut ist so variabel, dass eine Norm für ein typisches Aussehen der Vulva nicht festlegbar ist,
Bei kleinen Mädchen sind die inneren Schamlippen noch oft von den äußeren Schamlippen umschlossen, dieses wird mittlerweile bei Frauen und Mädchen als ‚Normalzustand der Vulva‘ angesehen. Bei vielen Mädchen sind aber auch etwas verlängerte und daher auch im Stehen sichtbare innere Schamlippen angeboren, in der Pubertät unterliegen sie oft einem hormongesteuerten Wachstumsschub und treten deutlicher hervor.
Das kindliche Genitale ist das Schönheitsideal, dem Mädchen und Mütter heute vermehrt unterliegen und das in den sozialen Medien massiv beworben wird. Der Wunsch zur Schamlippenverkleinerung ist auch bei jungen Mädchen steigend. Es entwickelt sich eine neue soziale ästhetische Norm des Aussehens der Vulva. Verkleinerungen der inneren Labien sind die häufigsten intimchirurgischen Operationen, die von einigen Autoren auch schon bei 12-jährigen Mädchen durchgeführt werden.
Aus gynäkologischer Sicht ist von Intimchirurgie dringend abzuraten.
Die kleinen Labien tragen mit ihrer feinen Sensibilität sehr zum sexuellen Empfinden und Wohlbefinden bei. Werden die empfindlichen, sie versorgenden Nerven beschädigt, kann es zu Gefühlsstörung (zu wenig oder kein Gefühl oder zu empfindlich und schmerzendes Gefühl), zu Verwachsungen und zu mechanisch Beeinträchtigung durch Narbenbildungen kommen.
Die Intaktheit der Vulva ist Voraussetzung für schöne Gefühle und die sexuelle Gesundheit von Mädchen und Frauen.
Daher sind sämtliche nicht medizinisch begründeten Eingriffe, sei es aus ästhetischen, religiösen oder gesellschaftlichen Gründen strikt abzulehnen.