Diagnostik und empfohlene Behandlung von Lichen sclerosus

Diagnostik:

Bei Kindern und Jugendlichen wird die Diagnose aufgrund der Beschwerden und der typischen Hautveränderungen per Blickdiagnose gestellt. Hier ist von Gewebeproben zur vermeidung traumatischer Erfahrungen abzusehen. Bei erwachsenen Frauen ist bei unklarem Befund eine Gewebeprobe als Stanzbiopsie in lokaler Betäubung anzustreben.

Behandlung:

Eine kurative (endgültig heilende) Behandlung ist zurzeit nicht möglich - die adäquate primäre Behandlung ist symptomatisch mit lokal applizierten hochpotenten Kortisonsalben der III. oder IV. Generation wie Clobetasolproprionatsalbe (0,05 %!) oder Mometasonfuroatsalbe 0,01 % nach absteigendem Schema:

Woche 1-4  einmal täglich abends dünn eincremen (1 Fingerkuppe voll); Woche 5-8  zweimal wöchtenlich dünn eincremen; Woche 9-12 einmal wöchendlich dünn eincremen  

Alternativ kann bei Unverträglichkeit von oder Kontraindikation gegen Kortisonsalben mit den Calcineurinantagonisten Tracrolimus 0,03 % Salbe oder Pimecrolimus 0,01 % Creme 1 x täglich über 3 Monate behandelt werden.

Eine begleitende Hautpflege mit rückfettenden Salben erhöht die Hautgeschmeidigkeit.

Unter der Therapie sollte der Befund alle 4 Wochen, nach Ende alle 3-6 Monate kontrolliert werden.

Wiederholung der Therapie bei Rezidiv.

 

Info:

Viele Eltern und auch Ärzte und Apotheker fürchten eine längere Anwendung von Cortison, dies ist im Fall der Behandlung des Lichen bei richtiger Applikation unberechtigt, wie einer Zusammenschau aller Studien dazu nachgewiesen haben.