Blutungsstörungen und schmerzhafte Regelblutung

Zögern Sie nicht! Blutungsstörungen und extreme Regelschmerzen müssen medizinisch abgeklärt werden. Sie sind in den meisten Fällen gut behandelbar.

50-75 % aller Mädchen haben Regelbeschwerden, bei 15 % sind die Regelschmerzen so stark, dass sie wiederholt in der Schule oder an der Ausbildungsstelle fehlen, woruas stunden- oder tageweise Bettlägerigkeit daraus resultiert. Neben einem allgemeinen Missempfinden mit Symptomen wie Abgeschlagenheit, Rückenschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen bis zur Migräne sind es krampfartig ziehende, manchmal kolikartige Bauchschmerzen, die die Mädchen und quälen.Die Brüste können schmerzhaft gespannt sein, die Stimmungslage ist oft eher gereizt und melancholisch. Ursächlich sind dafür hormonelle, psychologische und familiär-kulturelle Einflüsse, es können dahinter auch organische Ursachen stecken.

Abnorme Blutungen (zu stark, zu lange, zu häufig) und schmerzhafte Blutungen (Dysmenorrhoe) gehören zu den häufigsten gynäkologischen Beschwerden jugendlicher Mädchen und sind der häufigste  Grund für einen Arztbesuch in diesem Alter. Von abnormen Blutungen sind ca. 34-37 % der Jugendlichen betroffen, von einer schmezhaften REgelblutung 50-75 % und 7-15% geben starke Regelbeschwerden mit Krankheitswert an.

Der häufigste Grund für abnorme Blutungen ist die entwicklungsbedingte Anovulation in den ersten Jahren nach der 1. Regelblutung (Menarche), gefolgt von Gerinnungsstörungen.

Die schmerzhafte Regelblutung ist in den meisten Fällen eine sogenannte primäre Amenorrhoe; d.h.ohne organische Ursache. Die Ursache für eine sekundäre Amenorrhoe ist meistens eine Endometriose (kleine Schleimhautinseln außerhalb der Gebärmutter).

Untersuchungen zur Abklärung von Blutungsstörungen und Regelbeschwerden: tamponmenge,

1) Zunächst geht es um eine ausführliche Befragung (Anamnese) zur Blutung:

Alter bei der ersten Regel; Blutungsabstände und Blutungsdauer, allgemeine Blutungsneigung; Blutungsstärke: Binden- und Tamponmenge, Abgang von Blutklumpen (Koageln); Regelschmerzen: Stärke. Qualität, Ausdehnung und Dauer; Begleitsymptome: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Kopfschmerzen

Fragen zu bisherigen Krankheiten, zur Einnahme von Medikamenten, zu Blutungsproblemen in der Familie

2) Körperliche Untersuchung: Größe, Gewicht, Hinweise auf Blutarmut; Abtasten des Bauches und Ultraschall der inneren Genitalorgane vom Bauch her.

 Eine Untersuchung auf dem gynäkologischen Stuhl ist in der Regel nicht erforderlich!