Binden, Tampons oder Menstruationstasse

Die Menstruation hat eine ganz besondere Bedeutung:
Einerseits wird sie mit Spannung erwartet, weil sie das Erwachsenwerden symbolisiert, andererseits sind die Mädchen durch sie konfrontiert mit dem Verlust von Sauberkeit und oft auch mit Schmerzen und Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit.  

In der heutigen Zeit werden viele Mädchen immer noch von der 1. Regelblutung überrascht, sie ist etwa 2-2,5 Jahre nach Beginn der Brustentwicklung zu erwarten.

Zum Auffangen des Menstruationsblutes stehen Binden, Tampons und Menstruationstassen zur Verfügung. Alle können prinzipiell ab der ersten Menstruation verwendet werden.

Binden werden außen am Körper getragen, sie nehmen die Menstruationsflüssigkeit erst auf, wenn sie aus der Scheide ausgetreten ist. 
Deshalb befeuchtet sie auch den Scheidenvorhof, die Schamlippen und die Schamhaare, was zum typischen Geruch der Menstruationsflüssigkeit führt, und damit häufigeres Wechseln und mehrmaliges tägliches Waschen notwendig macht.

Binden müssen lang und breit sein, damit nichts vorbeiläuft. Sie haben eine feinporige Oberfläche, Saugmaterial im Innern und eine Wäscheschutzfolie auf der Unterseite und werden mit einem Klebestreifen im Slip befestigt.

Tampons nehmen im Gegensatz zu Binden die Menstruationsflüssigkeit bereits in der Scheide auf.
So bleibt außen alles angenehm trocken und sauber. Ist der Tampon richtig eingeführt, spürt man ihn nicht, denn er ist an einer Stelle der Scheide positioniert, an der es kaum Empfindungsnerven gibt.
Vor und nach dem Einführen eines Tampons sollten die Hände gewaschen werden.                                                 
Ein Tampon besteht aus reiner Zellwolle mit glatter Umhüllung und einem innen fest und sicher verknoteten Rückholbändchen. Je nach Stärke der Blutung gibt es unterschiedliche Tampongrößen.
An Tagen stärkerer Blutung kann es sein, dass der Tampon häufiger gewechselt werden muss, meistens aber alle 3-6 Stunden, an Tagen leichter Blutung kann ein kleinerer Tampon auch 6-8 Stunden getragen werden. In der Nacht kann die gleiche Tampongröße wie tagsüber verwendet werden.

Durch ein Tampon kann das Jungfernhäutchen nicht verletzt werden!
Manche Mütter und Mädchen haben Angst, Tampons von Anfang an zu bevorzugen. Sie befürchten eine Verletzung des Jungfernhäutchens oder andere negative Wirkungen. Diese Angst ist unbegründet.
Durch die Einwirkung von Hormonen auch im Bereich des äußeren Genitals ist das Jungfernhäutchen (= Hymen) in der Pubertät eine weiche und dehnbare Hautfalte um den Scheideneingang geworden, die mit einem Tampon ungehindert passierbar ist. Es empfiehlt sich, mit dem kleinsten Tampon zu beginnen und sich dann entsprechend der Blutungsstärke individuell anzupassen.

Manche Mädchen gehen ganz pragmatisch mit der Monatsblutung und der Benutzung von Tampons um, andere trauen sich nicht und brauchen Zeit und Informationen und Erklärungen, um sie mit der Menstruation und Menstruationshygiene vertraut zu machen und so Körperakzeptanz zu gewinnen.

Binden und gehören nicht in die Toilette, sondern sollten in entsprechenden Hygienetüten aufgefangen und im normalen Hausmüll entsorgt werden

Gelingt es einem Mädchen wiederholt nicht, ein Tampon einzuführen, sollte es sich ärztlich vorstellen, um eine Besonderheit des Jungfernhäutchens auszuschließen.

Menstruationstassen sind kleine Becher, meist aus medizinischem Silikon, die wie Tampons eingeführt werden und dort das Blut auffangen.
Menstruationstassen erfreuen sich zunehmender Akzeptanz und Beliebtheit. Sie können je nach Modell bis zu 35 ml Flüssigkeit auffangen und nach Reinigung wiederverwertet werden.
Für ganz junge Mädchen vor sexuellen Erfahrungen eignen sie sich noch nicht. Es bedarf einer gewissen Vertrautheit und Sicherheit mit dem Körper, sich auf diese Hygienemaßnahme einzulassen.

 

Im Rahmen von Mädchensprechstunden können alle Fragen mit Frauenärztinnen und Frauenärzten besprochen werden.